Texte zu Katharina
Lewonig
Sternschnuppen - das sind kleine Teilchen meteorischer Materie, die beim
Eintritt in die Erdatmosphäre kurz aufleuchten und dabei meist einfache
geradlinige Bahnen beschreiben. Gibt es Entsprechungen zu diesem Vorgang?
Die Arbeiten von K. Lewonig sind eine Entsprechung dazu, in ihnen blitzt
eine Entsprechung dazu auf, jedoch auf einer anderen Ebene der Wahrheit
- nicht als "Bildreporter" der Zeit. Der oberflächliche Betrachter wird
Form und Farbe wahrnehmen und sich anderen Dingen zuwenden. Die Sinne
sind abgestumpft durch allgemeine Reizüberflutung. Experten sprechen über
Kunstmarkt wie über Aktienmarkt gleichermaßen geschäftsgebarend. Wer sich
der "Überflutung" entzieht, für "buisnesslike" keinen Platz findet, ist
der Verlierer. In Lewonigs Arbeiten ist wenn schon nicht die Freude am
Verlieren so denn doch die Freude am Schöpferischen, am neu Zusammenstellen
zu spüren. Das Maß der Fläche wird zur imaginären Dimension, in welcher
sie sich frei bewegen kann, Klänge ansiedelt und mit Formen spielt. Damit
wird emotionale Wirkung erzeugt, die augenblicklich ist, sich entfaltend
wie ein Klang - räumlich, lyrisch. Die Lyrik der kleinen unscheinbaren
Dinge, so auch ihre Arbeit, sie selbst bezeichnet es als FLUGÜBUNGEN auf
Grund, die ständig absolviert werden müssen wie atmen und lieben.
Laura Strauch