COMMON SENSE 1999
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ALTE ERDE

"Das Schöne", ausgesetzt in die Farben,
in die Landschaftszüge,
in das Herausziehende einer Hand: dem Nichts,
dem Weißen, nimmt die Hand,
was sie entreißend schenkt.

Sie stellt das Zelt: die Welt,
und hält, was tote Augen
ins Alltägliche verschütten.

Der Hand gelingt der Riß,
sie dreht den Weg in sich zurück,
zum Eingang, er schlug die Augen auf,
den ersten Funken, der die Nacht, die Trennung,
zusammenführt ins Bild: das Hingebreitete,
die Felder, Felsenstürze,
Verhängungen und Farbenspeichelwasser:

der Schrei, die Augen mitzusagen,
führt ins Zusammenspiel, setzt
das Erscheinen und Verweigern fort.

Das Hiersein glückt? Unsichtbares
in Gegenwart geflossen, Spalt
des Sehenkönnens, Nähe ohne Peitschenknall.

Was das Sehen braucht, unberührt von uns,
befreites Licht, befällt das Zeigen,
voraus beschenkt mit Erde,

für das Weitergehen litt die Hand,
Überschattetes berührte der Schritt,
dem das Gestein entgegenschlägt,
zum Stürzen da, zum Wundenschlagen,
daß eine Ritze offenbleibt.
Und der Schmerz hinein.

Alfred Kolleritsch
Moritz Götze: "DAS KANN..."
Farbsiebdruck