Karl-Heinz Adler - Biografie
1927 geboren in Remtengrün/Vogtland, lebt in Dresden und in Remtengrün
1941-1944 Lehre als Musterzeichner und Studium an der Kunst- und Fachschule für Textilindustrie in Plauen/Vogtland bei dem Bantzer-Schüler Walter Löbering
1947-1953 Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin (West) bei Arthur Degner und an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden bei Wilhelm Rudolph und Hans Grundig
1955 durch Lehr- und Forschungstätigkeit an der TU Dresden, Abteilung Architektur, Bauplastik und Aktzeichnen, Auseinandersetzung mit konstruktiv-funktionellen Gestaltungsproblemen und radikale künstlerische Neubesinnung. Zahlreiche Patente für Herstellung und Einsatz von Keramik und Kunststoffen im Bauwesen. Entwicklung erster serieller Systeme im Rahmen ästhetischer Umweltgestaltung, gemeinsam mit Friedrich Kracht
1957 Einladung, u.a. von Picasso, in das südfranzösische Keramikzentrum Vallauris. Besuch bei Picasso
1957/1958 erste konstruktiv-gestalthafte Collagegruppen, basierend auf dem Prinzip der Schichtung serieller Elemente, von Quadraten, Dreiecken, Halb- und Viertelkreisen
1958 Gründungsmitglied der Produktionsgenossenschaft bildender Künstler "Kunst am Bau" Dresden
1960 erste Aquarellcollagen und Objekte aus Glas, Metall und Holz, denen dieselben seriellen Prinzipien wie den zweidimensionalen Arbeiten zugrundeliegen
1961-1966 Künstlerischer Leiter für Bildende Kunst am Zentralhaus für Kulturarbeit in Leipzig. In dieser Zeit tritt die freie künstlerische Tätigkeit zugunsten angewandten konstruktiven Gestaltens und kunstpädagogischer Arbeit zurück
1966 freischaffender Künstler in Dresden
1967/1968 Entwicklung erster Werkgruppen mit seriellen Lineaturen, die in den achtziger Jahren zu bedeutenden Zyklen ausgebaut werden. Neben den freien konstruktiven Arbeiten biIdkünstlerische Konzeptionen für die Wohn- und Arbeitsumwelt, Kunst im öffentlichen Raum
1968 gemeinsam mit Friedrich Kracht Entwicklung des plastischen Betonformsteinsystems, das 1970 in die industrielle Produktion überführt wird. Gemeinsam mit Friedrich Kracht Entwicklung serieller Systeme für Brunnen- und Pflanzschalen, für Metallgitter- und Deckengestaltungen, Spielplätze und Fassadenverkleidungen
1970-1979 zahlreiche Bildserien, die in dem Einsatz der Materialien, Formen und Farben jetzt differenzierter sind. Magisch-zeichenhafte Figurationen mit wesenhaftem Ausdruck und idolhaften Zügen. Erste Folienschichtungen
1974 Wiederbegegnung mit seinem vogtländischen Jugend- und Studienfreund Gotthard Graubner, seitdem enge freundschaftliche Kontakte
1979 erste Berufung als Gastdozent an die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf. Ablehnung durch die zuständigen Kulturinstanzen der DDR
1980 Ankauf von Papierarbeiten durch den Direktor des Kupferstichkabinetts Dresden, Werner Schmidt, dadurch starke Ermutigung zur Weiterarbeit
1982 erste Einzelausstellung in der Galerie Mitte, Dresden
1984 erste Einzelausstellung im Ausland in der Kunsthalle Malmö/Schweden. Bekanntschaft und Freundschaft mit der polnischen Kunsthistorikerin Bozena Kowalska. Erste Teilnahme an den jährlich von Kowalska organisierten Symposien konstruktiver Kunst in Okuninka/Ostpolen. Förderung und Popularisierung der Kunst Adlers durch Kowalska
1985 Bekanntschaft und Freundschaft mit Georg Karl Pfahler. Erhalt eines Ateliers. Entwicklung der Bleistiftzyklen "Serielle Lineaturen". Beginn der Umsetzung auf große Tafeln
1986 aufgrund der Werkgruppe "Serielle Lineaturen" Einladung zur 1. Internationalen Triennale der Zeichnung in Kalisz/Polen. Auszeichnung mit dem II. Preis. Adler wendet sich jetzt verstärkt der Malerei zu. Große Tafelbilder, deren Farbräume auf differenziertesten, systematisch erzielten Farbnuancen beruhen
1987 Bekanntschaft und Freundschaft mit Thomas Lenk
1988 Anerkennung für das über Jahrzehnte in der DDR in Zurückgezogenheit entstandene konkrete Werk durch die Stiftung Vordemberge-Gildewart
1988-1995 Gastprofessur an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Durch neue Einflüsse Entwicklung starkfarbiger Bilder, die konkrete Formen mit einer neuen malerischen Sinnlichkeit verbinden. Weiterarbeit an den "Seriellen Lineaturen" 1989 Reise nach Madrid/Spanien, anläßlich des Symposiums "Systematische und konstruktive Kunst" im Centro Cultural de la Villa, Madrid. Bekanntschaft mit Jürgen Blum-Kwiatkowski
seit 1990 Ausbau der Werkgruppe "Serielle Lineaturen" - Umsetzung ins Plastische. Reisen in die alten Bundesländer, Österreich, Frankreich, Spanien
1992 Aufnahme in den Deutschen Künstlerbund 1994 zweiwöchiger Aufenthalt in der Villa Romana, Florenz. ErhaIt eines großen Ateliers, seitdem entstehen große Malereien und Objektbilder
1995 zweimonatiger Ehrenaufenthalt in der Deutschen Akademie Villa Massimo, Rom